Nach langer Zeit, gibts für euch heute mal wieder eine Büchervorstellung. Das Buch bekam ich letztens wieder in die Hände und sofort wurden alle wunderschönen Erinnerungen abgerufen, die ich mit diesem Buch verbinde. Es ist wirklich eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Ich habe es jetzt schon des öfteren gelesen und jetzt wo ich es wieder fand, überlege ich, ob ich es wieder beginne zu lesen.
Dieses Buch ist mit soviel Weisheit gefüllt, die ich gern ein paar Leuten geben würde, wo ich denke, dass sie es bitter nötig haben.
Das Buch wurde vom norwegischen Schriftsteller Jostein Gaarder geschrieben und war anfangs für ältere Kinder zum besseren Verständnis der Philosophie gedacht, jedoch fand es auch bei vielen Erwachsenen anklang.
Ich habe das Gefühl, dieses Buch begleitet mich schon mein ganzes Leben. Früher in der Schule wählte ich es für eine Buchvorstellung und es half mir, mein Interesse für die Philosophie und deren Anhänger zu finden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele von euch dieses Buch schon kennen. Nur vielleicht gibt es den einen oder anderen, der bis jetzt noch nicht in diesen wundervollen Seiten schmökerte und sich nicht von den Geschichten und Zitaten verzaubern lies. Oder welche, die es vor Jahren gelesen haben und es bei ihnen, wie bei mir, schon langsam in Vergessenheit geriet.
Für all diese Menschen und auch für dich, möchte ich diese Zeilen schreiben und dir dieses Buch nahe bringen, da es in meinen Augen eins der besten Bücher ist, die es gibt.
Doch wie immer zuerst: Das sagt das Internet:
Die vierzehnjährige Sofie Amundsen erhält eines Tages einen mysteriösen Brief, in dem sie gefragt wird, wer sie sei. Dadurch angeregt, beginnt sie über sich selbst und ihr Verhältnis zur Welt nachzudenken. Im Laufe der folgenden Wochen bekommt sie regelmäßig neue Briefe mit weiteren Fragen und Denkaufgaben. Es stellt sich heraus, dass ein älterer Mann namens Alberto Knox der Verfasser dieser Briefe ist. Er möchte Sofie auf diese Weise einem Philosophiekurs unterziehen. Jeder Brief ist einer wichtigen Epoche der Philosophie oder einem bekannten Denker gewidmet.
Sofie beginnt im Verlaufe des Buches, ihren vermeintlich sicheren Platz in der Welt in Frage zu stellen, zumal sich unerklärliche Vorfälle ereignen, die darauf hindeuten, dass Sofies Welt nicht diejenige ist, die sie immer vor Augen hatte. Schließlich erfährt sie, dass sie und ihre Umgebung nur Bestandteil eines Buches sind, das von einem im Libanon stationierten UN-Major namens Albert Knag geschrieben wird. Dieser verfasst das Buch für seine Tochter Hilde und möchte es ihr zum Geburtstag schenken. Sofie beginnt über sich und ihr Leben nachzudenken, von dem sie nun weiß, dass es nicht zwangsläufig real ist. Alberto nimmt bald auch persönlich Kontakt zu ihr auf; von da an finden die Philosophiestunden, deren Inhalt stets einzelne große Denker sind, die chronologisch abgehandelt werden, in seinem Haus statt.
Nun mischt sich der Major immer stärker in das Geschehen ein und Alberto beginnt, sich eine Gegenstrategie auszudenken, mit der er und Sofie ihrerseits den Major überlisten wollen. Am Tag der Feier zu ihrem 15. Geburtstag gelingt den beiden scheinbar die Flucht aus der Geschichte. Ob sie ihrem Dasein als fiktive Personen wirklich entkommen können, lässt das Buch offen. (Quelle)
Wie schon oben erwähnt, lies ich dieses Buch, so wie es auch vom Autor gedacht ist, als Kind. Ich glaube, ich bekam es damals von jemanden geschenkt. Kann mich leider nicht mehr daran erinnern. Damals war es für mich schwer, viele Zusammenhänge vollständig zu verstehen, auch wenn es für Kinder schon angepasst wurde. Dennoch ist die Philosophie ein komplexes Thema, wofür manche Jahre brauchen, um es vollständig zu begreifen, geschweige denn, selbst Gedanken dazu anzustellen. Ich las das Buch, doch war ich mir damals schon sicher, dass ich dieses Buch später noch einmal lesen würde. So war es auch. Mit ein paar Jahren mehr Reife und Erfahrung, tauchte ich nochmals die Welt der Philosophie ein und lernte die Anfänge des Denkens kennen und was es wirklich bedeutet, selbstständig zu denken.
Das Buch beginnt mit einem Umschlag, in dem eine einfache Frage steht. „Wer bist du?“, möchte ein geheimnisvoller Absender von Sofie wissen. Eine Frage, die damals von Kindern sehr leicht beantwortet wurde. Ich bin ich. Ist doch klar. Doch das erste mal, schien diese Antwort gar nicht mehr so selbstverständlich, da hinter diese Frage viel mehr steckt, als drei kleine Wörter und ein Fragezeichen.
Ich weiß ganz genau, dass damals dieses Buch auch eine ziemliche Unruhe in mir auslöste. Beim Spielen mit Freunden war die Welt einfach so, wie sie ist. Mama und Papa kümmerten sich um dich und du musstest dich eigentlich um nichts sorgen. Und jetzt kommt da so ein Autor daher und fragt, wer wir sind. Ob es uns wirklich gibt oder ob wir vielleicht doch nur Figuren aus einer Geschichte sind – eine harmlose Phantasie.
Natürlich glaube ich heutzutage nicht, dass jemand in diesem Moment über einem Buch sitzt und diese Zeilen schreibt, damit ich hier diesen Text schreibe. Das mein ganzes Leben vorbestimmt ist und ich nur auf die letzten Zeilen meines Lebens warte, bis mein Leben endlich zugeschlagen werden kann, aber das Buch bewirkte zumindest, dass ich über die Sachen anfing nachzudenken und nicht nur da saß und alles abnickte.
Die zweite Frage lautet „Woher kommt die Welt?“ und mit dieser Frage beginnt er, Sofie durch die Geschichte der Philosophie zu bringen. Dabei schafft er es, durch schöne Beispiele und Geschichten, die harten Fakten schön zu verpacken und trotzdem interessant zu gestalten. Dabei erzählt er von den Mythen und die Machtbalance zwischen guten und bösen Kräften. Er zeigt, wie Menschen sich durch Mythen versuchten, die Welt zu erklären und das Unerklärliche, dass um sie passiert, für sich begreifbar zu machen.
Da jedoch die nordischen Mythen noch lange nicht das Ziel der Reise waren, ziehen die beiden gemeinsam weiter und lernen Sokrates kennen.
Das Kapitel von Sokrates berührte mich besonders. Auch später sollte ich noch ein paar mal mit diesem Namen in Verbindung kommen, was ich damals natürlich noch nicht wusste und jedes Mal auf Neue war ich von diesem Mann fasziniert. Es heißt im Buch:
Wer wisse, was gut ist, werde auch das Gute tun, meinte er. Und nur wer das Richtige tut, so Sokrates, wird zum richtigen Menschen. Wenn wir falsch handeln, dann, weil wir es nicht besser wissen. Deshalb ist es so wichtig, unser Wissen zu vermehren. […] Sokrates hielt es für unmöglich, glücklich zu werden, wenn man gegen seine Überzeugung handelt.
Athen, 399 J.v.C., der Prozess gegen Sokrates:
Sokrates wurde beschuldigt, die Götter nicht anzuerkennen und die Jugend zu verderben.
Er stellte damals kritische Fragen an die Menschen und fand damit viele Anhänger. Er fordert die Leute zum selbstständigen Denken auf. Wenn man es schaffen würde, sie dazu zu bringen, die Konsequenzen ihrer eigenen Behauptungen nochmals zu überdenken, wären sie gezwungen sich selbst zu durchschauen. Viele Leuten sahen den Schatten an den Wänden, doch fragten sich nicht, wer den Schatten geworfen hat.
Sie verurteilten Sokrates zum Tode, obwohl er sich nur wünschte, dass die Leute ihren Verstand benutzen.
Seine Worte: Es ist nicht schwierig dem Tod zu entgehen. Das weiß jeder Soldat. Man muss nur fort laufen. Schwieriger ist es, der Schlechtigkeit zu entgehen. Denn sie ist schneller als der Tod.
Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu sehr abschweife. Ich könnte hier stundenlang philosophieren und die großen Denker zitieren, die ich so sehr bewundere. Es werden noch viele betrachtet. Platon, Aristoteles, Decartes, Berkeley, Darwin… und noch so viele mehr. Ich will auch auf alle gar nicht näher eingehen. Wer sich für Philosophie interessiert, kann ja schließlich das Buch lesen. Vielleicht seid ihr jetzt dazu angeregt und genauso wissbegierig, wie ich es damals und heute war und auch noch bin.
Doch bevor ich hier Abschließe, komme ich nicht daran vorbei, noch einen weiteren wichtigen Mann zu erwähnen, der mich meiner Meinung nach ebenfalls prägte.
Immanuel Kant ging davon aus, dass die Empfindungen und die Vernunft für die Art, wie wir die Welt erfahren, wichtig sind. In unserer Vernunft liegen Vorraussetzungen, die alle unsere Erfahrungen prägen. Wir sind unfähig, diese Vernunft abzulegen und ohne sie die Dinge zu betrachten.
Wie gesagt, ich will euch nicht langweilen, falls euch diese Matärie vielleicht gar nicht interessiert, ich für meinen Teil finde sie super spannend.
Doch zum Thema Kant gebe ich euch noch eine Weisheit auf den Weg:
Wir sollten immer so handeln, dass wir uns gleichzeitig wünschen können, die Regel nach der wir handeln, würde allgemeines Gesetz.
Philosophie ist so ein schönes Thema und ich bedauer, dass auf meiner Schule dieses Fach nicht angeboten wurde. Ich glaube, ich wär sehr aufgeblüht in diesem Unterricht.
Ein Buch zu diesem Film gibt es ebenfalls. Ich finde den Film auch gut, da er schön gestaltet wurde, doch an das Buch kommt er, wie so oft, eben nicht ran. Aus einem Buch eine Geschichte zu lesen ist eben doch tausendundeinmal besser, als es über einen Film zu erfahren.
Und immer daran denken:
Die Fähigkeit uns zu wunder, ist das einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden.
Eure Laura
12 Kommentare
Katja
12. April 2012 um 17:04So wie du es gerade beschreibst, machst du es mir recht schmackhaft. Ich kenne das Buch nur von den Tischen meiner Schüler. Da lagen die Exemplare die letzten Monate ständig rum. Ich habe mir dann mal eins geschnappt und mir eine kleine Stelle durchgelesen… Deine Inhaltsangabe verspricht aber mehr, als ich damals dachte. Vielleicht leih ich mir das mal von jemandem.. 😉
Coco
12. April 2012 um 17:03Huhu,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, Karottenkuchen ist wirklich nicht jedermanns Sache. Ich liebe ihn abgöttisch 😉 lecker mit Cream Cheese Frosting… da könnte ich mich rein legen 😉
Meine Bücher sehen auch immer so aus… 😉 ich makriere viel oder unterstreiche viel und mache auch über all diese kleinen Zettelchen rein 😉 Ich liebe das einfach 🙂
Das Buch habe ich noch nicht gelesen. Werde ich wohl mal dann in Angriff nehmen.
Das Problem ist nur, dass ich zurzeit noch soooo viele Bücher hier liegen habe, die ich noch lesen muss *hust* und ich kaufe mir immer mehr… *noch mehr hust*
Danke, dass du meinen Blog süß findest 😉 Er ist ja noch im Aufbau aber mir bringt es wirklich Spaß und ich denke, nach und nach baut er sich ja auch von alleine auf!
Ganz liebe Grüße
Coco
Ronja
12. April 2012 um 16:57Tolle Vorstellung, dieses Buch steht auch schon in meinem Bücherregal und wartet nur darauf gelesen zu werden, zuzeit ist aber ‚Das Orangenmädchen‘ von Jostein Gaarder dran und das Weihnachtgeheimnis oder wie ein Buch von ihm heißt habe ich schon als Hörspiel gehört 🙂
Lg Ronja
coco
12. April 2012 um 16:57Philosophie hat mich schon immer begleitet. Mein Vater studiert es und ich wuchs in einem Elternhaus auf, in welchem solchen Fragen teils beim Abendessen behandelt wurden. Mein Vater war sozusagen mein eigener Sokrates des mich prüfte, mich Wittgenstein Privatsprachenargument näher brachte und mir den kategorischen Impertiv nach Kant verständlich machte. Er schenkte mir damals auch dieses Buch, ich finde es sehr gut, da es teils komplexe Sachverhalte adäquat zu vermitteln weiß. Ich finde es ist ein wirklich guter Einstieg, ein wichtiger Gedankenanstoß und hat meine Liebe zur Philisophie auf jeden Fall geprägt. Wie ich finde, es ist ein guter Anfangsstein auf einen langen, interessanten Weg. Ich habe damals natürlich Philosophie in der Schule gewählt, habe es geliebt und gerockt. Ich habe auch überlegt es zu studieren, doch sind die Jobaussichten damit nicht so gut. Aber bei mir ist die Philosophie immer präsent, wie sollte sie auch nicht? Und es gibt noch immer lange Gespräche mit meinem Privatprofessor.
Liebste grüße, Coco
Laura
12. April 2012 um 16:57meine bücher sehen nach dem lesen auch immer so aus – voller bunter Merkzettel. Sofies Welt habe ich als Kind mal versucht zu lesen, war mir aber zu kompliziert. Nach deinem Post denke ich jedoch, dass ich dem Buch eine zweite Chance geben werde…